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11.11.2020 - Fototour: Wernstein, Alfred Kubin und ein "lost place"
In Wernstein wurde in den letzten zwei Jahren sehr viel am Ortsbild verändert. Der Hauptgrund war die Verlegung der Eisenbahntrasse, die Verlegung des Bahnhofs, die Auflösung der Bahnübergänge und die Errichtung von Lärmschutzwänden entlang der Schienen.

(Die Fotos befinden sich am Ende des Berichtes)
 
 

Auf der Fototour fällt mir diese Veränderung sehr positiv auf. Es gibt keine Wartezeiten an Bahnübergängen, da diese durch Unterführungen ersetzt wurden. Die neue Straßenführung fügt sich bestens in den Ort ein. Das Empfinden, dass der Ort in zwei Teile aufgeteilt ist, gibt es für mich dadurch nicht mehr.
Der neue Bahnhof bzw. die Haltestelle ist nun weiter in die Ortsmitte verlegt worden. Pendlerparkplätze gibt es genug. Die Ortsansässigen können die Haltestelle leicht zu Fuß erreichen. Pendler aus der Umgebung fahren wahrscheinlich mit dem Auto bis zum Arbeitsplatz, denn die Parkplätze sind fast unbenützt.
In so kleinen Gemeinden wie Wernstein stellt meist die Kirche das Ortszentrum dar.  Mit Schließung des Kirchenwirtes, der Metzgerei und zwei Lebensmittelgeschäften, welche während der Blütezeit der Gemeinde existiert haben, kommen hier nur größere Menschenversammlungen vor, wenn Messfeiern und Friedhofsbesuche am Programm stehen.
Für mich hat sich das Zentrum dorthin verlagert, wo sich die Gastronomie befindet. Da gibt es gleich mehrere Angebote in der Nähe des Marienstegs, welcher über den Inn zu unserem Grenznachbarn Deutschland führt.
Verweilt man in einem der Gastgärten, hat man einen schönen Blick auf die Burg Wernstein, die Mariensäule, den Mariensteg und hoch oben auf der deutschen Seite die Neuburg. Der Mariensteg selber ist für mich eine sehr gelungene Konstruktion und passt wunderbar in das Landschaftsbild.
In der Nähe des Überganges befinden sich auch zwei Landungsstege für die Innschifffahrt, welche zwischen Schärding und der Innstaustufe Ingling Fahrten anbieten und hier Zwischenhalt machen. Übrigens, in den Zeiten als noch keine Staustufen in Ingling und St. Florian existierten, gab es eine Innschifffahrt zwischen Braunau und Passau. An geraden Tagen aufwärts, an ungeraden abwärts. Oder umgekehrt. Ich weiß es nicht mehr.
Mit diesem Mariensteg hat Wernstein auch einen wesentlichen Schritt in Richtung Tourismus gemacht. Die Gemeinde kann damit Start-, End- oder Etappenziel für Tageswanderungen bzw. Radtouren entlang beidseits des Inns sein. Ich vermute, dass der Name „Mariensteg“ sich an die Sehenswürdigkeit der Mariensäule anlehnt. Diese wurde 1646 erstmals in Wien aufgestellt und kam 20 Jahre später per Schiff nach Wernstein. In Wien wurde eine Kopie in Bronze angefertigt, welche immer noch existiert.
"lost place":
Was mir leider bei meinem Rundgang negativ aufgefallen ist: Ein ehemaliges Gasthaus, direkt an der Promenade gelegen, geht seinem Verfall entgegen. Jetzt im Herbst fällt es noch mehr auf, als in den Sommermonaten. Das ist so ähnlich, wie wenn auf einem glänzend weißen Blatt Papier ein schwarzer Punkt ist. Beim Betrachten fällt einem sofort dieser Punkt auf. Nicht aber die reine weiße Fläche des Papiers. Schade, dass dies hier so ist.
Alfred Kubin
Alfred Kubin als Künstler ist über die Landesgrenzen sehr bekannt. Mich wundert, dass die Gemeinde Wernstein diese Tatsache nicht besser für sich vermarktet, obwohl dieser Künstler den Großteil seiner Lebenszeit hier verbracht hat. Vielleicht ist das dem Umstand zuzuordnen, dass sein eigentlicher Wohnort in dem nahgelegenen Zwickledt war und dort auch ein Museum steht?
Woran merkt man im Ort Wernstein, dass hier dieser Künstler gewirkt hat?
1.     Wenn man von Schärding nach Wernstein fährt, kommt man bei der Galerie des „Verein Alfred-Kubin-Galerie“ vorbei.
2.     Auf dem Friedhof ist das Grab von Kubin.
3.     Vielleicht gibt es im Ort noch irgendwo ein Schild, welches den Weg nach Zwickledt zum Kubinmuseum zeigt. Ich habe es nicht entdeckt.
In Schärding hat man Kubin mehr vor Augen, als in Wernstein. Da gibt es den Kubinsaal mit  einer Büste von ihm und Zeichnungen. Weil der Name „Kubin“ mit dem Veranstaltungssaal verknüpft ist, taucht dieser immer wieder in den Medien auf. In Wernstein sieht es diesbezüglich mager aus.
Was könnte denn dort verbessert werden?

·      Bei den Ortsschildern von Wernstein Zusatztafeln anbringen, welche auf den Künstler hinweisen.
·      Hinweistafeln im Ort zum Lebenswerk von Kubin aufstellen
·      Eine Büste von Kubin anfertigen lassen und diese an der Innpromenade oder bei der Gemeinde aufstellen.
·      Bei den Friedhofseingängen Schilder aufstellen, wo man das Grab von Kubin finden kann. Wer nicht ortskundig ist, findet es schwer.
·      Das Grabmal von Kubin selber verträgt einen Relaunch – man kann den Schriftzug auf dem Grabstein fast nicht mehr lesen. Eine Neugestaltung würde meiner Meinung nach auch nicht schaden.
·      Es könnte einen ausgeschilderten Kubin-Themen-Wanderweg rund um Wernstein geben, ebenfalls mit Hinweistafeln zu seinem Wirken.
·      Vielleicht kann es statt einer „Linzer Torte“ eine „Kubin Torte“ geben?
Ich bin überzeugt, dass sich noch viel mehr dazu finden lässt, wenn man die Marke „Kubin“ in Wernstein für sich arbeiten lassen will.
Die Fotostrecke zu dem Bericht
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